Erektionsstörung

Sexualtherapie bei psychisch bedingter Erektionsstörung

Erektionsstörungen - Sexualtherapie

Die Behandlung psychisch bedingter Erektionsstörungen zielt in den meisten Fällen darauf ab, Leistungsdruck und Versagensängste beim Sex abzubauen. Am Anfang stehen dabei die sogenannten Sensate Focus Übungen. Dabei streicheln sich die Partner in Bauch- oder Rückenlage jeweils etwa 5 bis 10 Minuten, wobei der Genitalbereich sowie Po und Brüste tabu sind. Es geht dabei vor allem um einen möglichst entspannten und vom Leistungsdruck befreiten körperlichen Kontakt. Therapeuten gehen davon aus, das Entspannung eine der Grundvoraussetzungen dafür ist, dass sich sexuelle Erregung einstellt.

Bei den Übungen ist eine gehörige Portion Egoismus erwünscht: jeder Partner sollte dabei nur auf sich selbst schauen und es genießen, gestreichelt und berührt zu werden. Nicht die mit Leistungsdruck verbundene Frage, wie man den Partner zum Höhepunkt bringt steht im Vordergrund, sondern die Konzentration auf die eigenen Wünsche.

Die Partner sprechen in den Therapiesitzungen auch über ihre Erfahrungen während der Übungen. Dabei beobachten die Therapeuten, dass die Beschreibung der Gefühle in der Regel immer präziser wird - ein Zeichen für die zunehmende Sensibilisierung.

Im nächsten Schritt werden dann die Tabuzonen in die Übungen einbezogen. Am Anfang ist nur oberflächliches Streicheln erlaubt, später darf der Genitalbereich dann näher berührt und betrachtet werden. Jeder Partner beginnt dabei aber mit seinem eigenen Genitalbereich. Bei vielen Männern stellen sich bereits in dieser Therapiephase Erektionen ein.

Die dritte Phase der Therapie zielt darauf ab, mit der Erregung zu spielen. Der Aufbau einer Erektion, Masturbieren, die Erektion wieder abklingen lassen - ohne zum Höhepunkt zu kommen und vor allem ohne den Druck, jede Erektion "sofort ausnutzen zu müssen".

In der letzten Therapiephase ist dann auch die Penetration erlaubt, wobei die meisten Paare diese Stufe nicht mehr durchlaufen, weil sie die Therapie bereits vorher erfolgreich beenden.

Üblicherweise umfasst eine Sexualtherapie etwa 30 Sitzungen und Statistiken sprechen von einer Erfolgsquote zwischen 55% und 80%.